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Erektionsstörung Ursachen – Die 7 häufigsten Gründe und was hilft
Medizinischer Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der Information und ersetzen keine ärztliche Beratung. Konsultieren Sie bei Gesundheitsproblemen immer einen Arzt. Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten.
Erektionsstörungen betreffen mehr Männer, als viele denken. Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 6 Millionen Männer betroffen – Tendenz steigend. Doch was sind die Ursachen für Potenzprobleme? Die Antwort ist oft komplexer als gedacht, denn Erektionsstörungen haben selten nur einen einzigen Auslöser.
In diesem Ratgeber erklären wir die sieben häufigsten Ursachen von Erektionsstörungen, wie sie zusammenwirken und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Wissenschaftlich fundiert, verständlich erklärt und ohne Tabus.
Was ist eine Erektionsstörung?
Medizinisch spricht man von einer erektilen Dysfunktion (ED), wenn ein Mann über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten in mehr als zwei Dritteln der Versuche keine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion erreichen oder aufrechterhalten kann.
Wichtig zu verstehen: Gelegentliche Erektionsprobleme sind völlig normal und noch keine Krankheit. Erst wenn die Probleme anhalten und die Lebensqualität beeinträchtigen, sollten Sie handeln.
Erektionsstörungen als Warnsignal
Erektionsstörungen sind nicht nur ein Problem im Schlafzimmer – sie können ein wichtiges Frühwarnsignal für ernsthafte Gesundheitsprobleme sein. Die feinen Blutgefäße im Penis reagieren oft Jahre früher auf Durchblutungsstörungen als die größeren Herzkranzgefäße. Studien zeigen: Männer mit Erektionsstörungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Deshalb gilt: Erektionsprobleme ernst nehmen und ärztlich abklären lassen.
Die 7 häufigsten Ursachen von Erektionsstörungen
1. Durchblutungsstörungen – Die Hauptursache
Durchblutungsprobleme sind mit Abstand die häufigste Ursache für Erektionsstörungen und betreffen etwa 70 Prozent der Betroffenen. Eine Erektion entsteht durch den Bluteinstrom in die Schwellkörper des Penis. Sind die versorgenden Blutgefäße verengt oder geschädigt, kann nicht genug Blut einströmen.
Häufige Ursachen für Durchblutungsstörungen:
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Rauchen (schädigt die Gefäßwände massiv)
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
Was hilft: PDE-5-Hemmer verbessern die Durchblutung im Penis und sind bei vaskulär bedingten Erektionsstörungen sehr wirksam. Ein detaillierter Vergleich von Viagra, Cialis, Levitra und Spedra hilft Ihnen, das richtige Medikament zu finden. Parallel sollten die Risikofaktoren behandelt werden – Rauchstopp, Gewichtsreduktion, Bewegung und ggf. Medikamente gegen Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte.
2. Diabetes mellitus – Die stille Gefahr
Diabetes ist eine der häufigsten Erkrankungen, die zu Erektionsstörungen führen. Etwa 50 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Laufe ihres Lebens Potenzprobleme – und das oft schon in jüngeren Jahren.
Warum Diabetes zu Erektionsstörungen führt:
- Schädigung der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)
- Nervenschäden durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte (diabetische Neuropathie)
- Störung der Signalübertragung zwischen Nerven und Blutgefäßen
- Häufig zusätzlich Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck
Was hilft: Die wichtigste Maßnahme ist eine gute Blutzuckereinstellung. Dadurch lassen sich weitere Schäden verhindern. Zusätzlich helfen PDE-5-Hemmer bei den meisten Diabetikern gut. Bei Nervenschäden können auch Schwellkörper-Injektionstherapien (SKAT) oder Vakuumpumpen zum Einsatz kommen.
3. Hormonelle Störungen – Wenn das Testosteron fehlt
Testosteronmangel (Hypogonadismus) betrifft etwa 10 bis 15 Prozent der Männer mit Erektionsstörungen. Das männliche Sexualhormon ist entscheidend für die Libido (sexuelles Verlangen) und die Erektionsfähigkeit.
Symptome eines Testosteronmangels:
- Verminderte Libido und sexuelles Verlangen
- Erektionsstörungen
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Depressive Verstimmungen
- Muskelabbau und Gewichtszunahme
- Verringerte Knochendichte
Was hilft: Ein Testosteronmangel sollte durch eine Blutuntersuchung (morgens, da die Werte tageszeitabhängig sind) diagnostiziert werden. Bei bestätigtem Mangel kann eine Testosteronersatztherapie (Gel, Spritzen oder Pflaster) die Symptome deutlich verbessern. Die Therapie sollte regelmäßig ärztlich überwacht werden.
4. Medikamente als Nebenwirkung
Viele häufig verordnete Medikamente können als Nebenwirkung Erektionsstörungen verursachen. Betroffen sind insbesondere:
Medikamentengruppen mit Potenz-Nebenwirkungen:
- Blutdrucksenker (besonders Betablocker und Thiazid-Diuretika)
- Antidepressiva (vor allem SSRI)
- Neuroleptika (Antipsychotika)
- Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer)
- Lipidsenker (Statine)
- Haarwuchsmittel (Finasterid)
Was hilft: Setzen Sie Medikamente niemals eigenmächtig ab! Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Alternativpräparate oder eine Dosisanpassung. Oft gibt es Ausweichmöglichkeiten, die weniger Einfluss auf die Potenz haben. In manchen Fällen kann auch die zusätzliche Gabe eines PDE-5-Hemmers sinnvoll sein.
5. Neurologische Erkrankungen – Wenn die Nerven nicht mitspielen
Für eine Erektion ist ein intaktes Nervensystem unerlässlich. Die sexuelle Erregung muss vom Gehirn über das Rückenmark zu den Nerven im Penis übertragen werden. Verschiedene neurologische Erkrankungen können diesen Prozess stören:
Neurologische Ursachen:
- Multiple Sklerose (MS)
- Parkinson-Erkrankung
- Bandscheibenvorfälle und Wirbelsäulenverletzungen
- Schlaganfall
- Operationen im Beckenbereich (z.B. Prostata-OP)
- Verletzungen des Rückenmarks
Was hilft: Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. PDE-5-Hemmer können helfen, wenn die Nervenfunktion noch teilweise erhalten ist. Bei schweren Nervenschäden kommen mechanische Hilfsmittel (Vakuumpumpen), Schwellkörper-Injektionen oder Penisprothesen infrage.
6. Psychische Faktoren – Stress, Angst und Leistungsdruck
Psychische Ursachen spielen besonders bei jüngeren Männern eine große Rolle. Bei unter 40-Jährigen sind psychische Faktoren für etwa 40 Prozent der Erektionsstörungen verantwortlich – oft in Kombination mit körperlichen Ursachen.
Häufige psychische Auslöser:
- Stress im Beruf oder Privatleben
- Leistungsdruck und Versagensängste
- Depressionen und Angststörungen
- Beziehungsprobleme und Konflikte
- Negative sexuelle Erfahrungen
- Unsicherheit und mangelndes Selbstbewusstsein
Der Teufelskreis: Einmal erlebte Erektionsprobleme können zu Versagensängsten führen, die weitere Probleme verursachen – ein Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist.
Was hilft: Bei psychischen Ursachen ist eine Sexual- oder Psychotherapie oft sehr erfolgreich. Paartherapie kann hilfreich sein, wenn Beziehungsprobleme im Vordergrund stehen. Kurzfristig können PDE-5-Hemmer den Leistungsdruck nehmen und das Selbstvertrauen stärken. Langfristig ist aber die Arbeit an den zugrunde liegenden Problemen entscheidend.
7. Lebensstil-Faktoren – Selbst gemachte Risiken
Unser moderner Lebensstil trägt erheblich zum Anstieg von Erektionsstörungen bei. Viele Risikofaktoren sind vermeidbar:
Risikofaktoren durch Lebensstil:
- Rauchen: Schädigt die Blutgefäße massiv und verdoppelt das Risiko für Erektionsstörungen
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Beeinträchtigt die Nervenfunktion und senkt den Testosteronspiegel
- Übergewicht: Führt zu Durchblutungsstörungen, Diabetes und niedrigem Testosteron
- Bewegungsmangel: Verschlechtert die Gefäßfunktion und begünstigt Übergewicht
- Chronischer Stress: Erhöht Cortisol, senkt Testosteron
- Schlafmangel: Stört die Hormonproduktion
Was hilft: Die gute Nachricht: Lebensstiländerungen wirken! Studien zeigen, dass Männer durch Gewichtsabnahme, regelmäßigen Sport, Rauchstopp und Stressreduktion ihre Erektionsfähigkeit deutlich verbessern können – oft ohne Medikamente.
Wie Ursachen zusammenwirken – Das multifaktorielle Modell
In der Realität haben Erektionsstörungen selten nur eine einzige Ursache. Meist wirken mehrere Faktoren zusammen:
Typisches Beispiel: Ein 55-jähriger Mann mit leichtem Übergewicht (Faktor 1: Durchblutung), erhöhtem Blutdruck (Faktor 2: Gefäßschädigung), der raucht (Faktor 3: Gefäßschädigung) und beruflich stark eingespannt ist (Faktor 4: Stress), entwickelt Erektionsprobleme. Nach den ersten Misserfolgen kommt Versagensangst hinzu (Faktor 5: Psyche).
Dieses Zusammenspiel erklärt auch, warum die Behandlung oft mehrgleisig erfolgen muss.
Diagnose: Den Ursachen auf den Grund gehen
Eine gründliche Diagnose ist der Schlüssel zur richtigen Behandlung. Ihr Arzt wird:
1. Ausführliches Gespräch (Anamnese):
- Seit wann bestehen die Probleme?
- Wie ausgeprägt sind sie?
- Gibt es Grunderkrankungen?
- Welche Medikamente nehmen Sie?
- Rauchen, Alkohol, Lebensstil?
- Psychische Belastungen?
2. Körperliche Untersuchung:
- Blutdruckmessung
- Untersuchung der Genitalien
- Pulstastung (Durchblutung)
- Neurologische Tests
3. Laboruntersuchungen:
- Blutzucker und HbA1c (Diabetes)
- Blutfette (Cholesterin, Triglyceride)
- Testosteron (morgens messen!)
- Schilddrüsenwerte
- Nierenwerte
4. Spezielle Untersuchungen (bei Bedarf):
- Doppler-Sonographie (Gefäßuntersuchung)
- Schwellkörper-Injektionstest (SKIT)
- Nächtliche Tumeszenzmessung
- Neurologische Spezialuntersuchungen
Behandlung: Für jede Ursache die richtige Lösung
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Oft werden mehrere Ansätze kombiniert.
Lebensstiländerungen – Die Basis jeder Therapie
Unabhängig von der Ursache profitiert jeder Mann von:
- Rauchstopp (wichtigste Einzelmaßnahme!)
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Regelmäßige Bewegung (mindestens 150 Minuten/Woche)
- Gesunde Ernährung (mediterrane Kost)
- Stressreduktion und Entspannungstechniken
- Ausreichend Schlaf (7-8 Stunden)
- Moderater Alkoholkonsum
Medikamentöse Behandlung
PDE-5-Hemmer (Viagra, Cialis, Levitra, Spedra) sind die Erstlinientherapie bei den meisten körperlichen Ursachen. Sie verbessern die Durchblutung im Penis und helfen bei etwa 70 Prozent der Männer.
Testosteronersatztherapie bei nachgewiesenem Mangel.
Anpassung bestehender Medikamente wenn diese die Ursache sind.
Psychotherapie und Sexualtherapie
Bei psychischen Ursachen oder wenn psychische Faktoren eine Rolle spielen, ist eine Sexual- oder Psychotherapie oft sehr erfolgreich. Verhaltenstherapeutische Ansätze und Paartherapie können den Teufelskreis durchbrechen.
Weitere Behandlungsoptionen
- Vakuumpumpen (mechanische Erektionshilfe)
- SKAT (Schwellkörper-Autoinjektionstherapie)
- MUSE (Harnröhrenstäbchen mit Wirkstoff)
- Penisprothesen (bei schweren Fällen)
- Stoßwellentherapie (vielversprechend, aber noch in Erprobung)
Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Potenz
Erektionsstörungen lassen sich oft verhindern oder zumindest hinauszögern:
Die 10 besten Tipps zur Vorbeugung:
- Nicht rauchen – Rauchen ist Gift für Ihre Gefäße
- Normalgewicht halten – Jedes verlorene Kilo hilft
- Regelmäßig bewegen – Sport verbessert die Durchblutung
- Gesund essen – Mediterrane Kost schützt die Gefäße
- Blutdruck kontrollieren – Regelmäßige Checks ab 40
- Blutzucker im Blick – Diabetes früh erkennen
- Stress managen – Entspannungstechniken erlernen
- Ausreichend schlafen – Wichtig für Hormone
- Alkohol in Maßen – Maximal 1-2 Gläser pro Tag
- Medikamente prüfen – Nebenwirkungen mit Arzt besprechen
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Scheuen Sie sich nicht, ärztliche Hilfe zu suchen. Je früher Erektionsstörungen behandelt werden, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Zum Arzt sollten Sie, wenn:
- Erektionsprobleme länger als 3-4 Wochen anhalten
- Die Probleme sich verschlimmern
- Sie unter der Situation leiden
- Ihre Beziehung darunter leidet
- Erektionsstörungen plötzlich auftreten (kann auf ernste Erkrankung hinweisen)
- Sie Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck haben
Ihr Ansprechpartner: Ihr Hausarzt ist der erste Ansprechpartner. Er kann Sie bei Bedarf an einen Urologen oder Andrologen (Männerarzt) überweisen.
Erektionsstörungen als Chance begreifen
Auch wenn es schwerfällt: Sehen Sie Erektionsstörungen als Warnsignal und Chance. Viele Männer entdecken durch Potenzprobleme erst, dass sie Diabetes, Bluthochdruck oder andere behandlungsbedürftige Erkrankungen haben.
Die moderne Medizin bietet heute ausgezeichnete Behandlungsmöglichkeiten. Mit der richtigen Diagnose und Therapie können die meisten Männer wieder ein erfülltes Sexualleben führen.
Das Wichtigste ist: Den ersten Schritt machen und offen über das Problem sprechen – mit dem Partner und mit dem Arzt.
Zusammenfassung: Die wichtigsten Erkenntnisse
- Erektionsstörungen haben meist mehrere Ursachen, die zusammenwirken
- Durchblutungsstörungen sind mit 70% die Hauptursache
- Erektionsprobleme können ein Frühwarnsignal für Herzerkrankungen sein
- Lebensstiländerungen wirken oft besser als gedacht
- Für nahezu jede Ursache gibt es heute wirksame Behandlungen
- Je früher Sie handeln, desto besser die Aussichten
- Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt – Erektionsstörungen sind keine Schande, sondern ein medizinisches Problem
Mit dem richtigen Wissen über die Ursachen von Erektionsstörungen und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten können Sie aktiv etwas für Ihre sexuelle Gesundheit tun. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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